Klimarettung auf dem Irrweg

Klimaschützer stellen die falschen Forderungen an die Weltgemeinschaft.

Die Verursacher der CO2-Emissionen sollen die Opfer entschädigen. Aus einem Entschädigungsfonds sollen arme Länder Geld erhalten, um die Folgen des Klimawandels abzufedern. Und anstatt das private Kapital heranzuziehen, sollen öffentliche Kassen die finanziellen Lasten tragen. Private Investoren verdienen weiter an der Kimazerstörung. Eine Trendumkehr stand in Scharm el Scheich nicht zur Diskussion.

Schon im Ansatz stecken mehrere Fallen für einen erfolgreichen Klimaschutz. Natürlich muss den Opfern geholfen werden. Das ist selbstverständlich. Und dafür muss viel Geld mobilisiert werden. Und ja, es geht auch darum Verantwortliche zu benennen und wenn möglich zur Kasse zu bitten. Doch keine Regierung wird bereit sein, die Steuerlast soweit zu erhöhen, dass man die Klimafolgekosten ernsthaft kompensieren könnte.

Trendumkehr der privaten Finanzströme
Entscheidend für eine erfolgreiche Minimierung des Klimawandels ist die Frage, wie man das weltweit agierende Finanzkapital aus den fossilen Profitquellen in definitiv nachhaltige Investments kanalisieren kann. Die entscheidende Trendumkehr ist von den Investitionsentscheidungen der privaten Finanzströme abhängig. Für das Weltklima ist es nicht entscheidend, wer wem welche Kosten bezahlt, sondern ausschließlich, womit heute und in Zukunft Profite erwirtschaftet werden.

Sicherlich kann die europäische Gemeinschaft mehrere 100 Milliarden Euro aus Steuergeldern für die nachhaltige Energiegewinnung ausgeben. Und vielleicht kann Deutschland jedes Jahr an die 100 Milliarden Euro für Investitionen auf der Südhalbkugel aufbringen. Doch obwohl dies selbst für wohlhabende Volkswirtschaften große Beträge wären, blieben es, verglichen mit dem weltweiten Investitionspoker, eher „Peanuts“.

In Relation zu den Billionen Euro, Dollar, Yuan usw., die mit hohem Renditedruck in destruktive Investments fließen, bleiben alle staatlichen Programme, und seien sie noch so engagiert, nebensächlich. Eine Trendumkehr bei der Zerstörung des Klimas, der Vernichtung der Artenvielfalt und bei der Armutsentwicklung wird es erst geben, wenn das internationale Finanzkapital im Großen und Ganzen nach nachhaltigen Investments sucht. Selbst wenn der wohlhabende Teil der Staatengemeinschaft Billionen an „Wiedergutmachung“ zahlen würde, verändert dies nicht das Geschäft mit der Umweltzerstörung.

Ursache angehen und nicht bei den Symptomen verharren
Eine Trendumkehr wird es erst geben, wenn Währungen negativ verzinst werden. Negative Leit- und Kapitalmarktzinsen lenken internationales Kapital in Investments mit geringen Renditen. Sie verringern den weltweiten Kapitalüberhang und verringern den Druck, permanent Wirtschaftswachstum generieren zu müssen. Sie gewähren eine stabile Beschäftigungslage und schaffen so den Spielraum für strenge Auflagen bezüglich des Klimaschutzes, des Artenschutzes und allgemein der Bewahrung der Schöpfung.

Die Klimarettung wird nur gelingen, wenn der Boden und das Finanzkapital nachhaltig entkapitalisiert werden. Es gilt, die Ursachen zu beseitigen und sich nicht damit zu begnügen, Symptome zu lindern.

Lesen Sie hierzu auch: »Staatliche Konjunkturprogramme sind der riskante Weg aus der Krise; Negativzinsen sind der elegantere Weg und sichern allen die notwendige Entlastung.«, »Systemfragen ehrlich und zukunftsgewandt beantworten« und »Grundsteuer: Zeitgemäß!«


Klaus Willemsen, 18.11.2022

Verwendete Quellen:

https://www.inwo.de/medienkommentare/staatliche-konjunkturprogramme-sind-der-riskante-weg-aus-der-krise-negativzinsen-sind-der-elegantere-weg-und-sichern-allen-die-notwendige-entlastung.html

https://www.inwo.de/medienkommentare/systemfragen-ehrlich-und-zukunftsgewandt-beantworten.html

https://www.grundsteuerreform.net/