Nikolas Hoyer beschreibt anschaulich, dass man die Verteilung des Vermögens bzw. den Vergleich des Einkommens sehr unterschiedlich darstellen kann. 2018 beispielsweise betrug das Nettovermögen der Deutschen durchschnittlich 162.600 €. Das hört sich schön an, doch leider ist dieses Vermögen sehr ungleich verteilt. Die ärmere Hälfte der Deutschen hatte nämlich weniger als 46.900 € Nettovermögen. Und auch von dieser Gruppe hatten die meisten Haushalte wiederum gar kein nennenswertes Vermögen.
Am anderen Ende der Skala sieht es mit der Transparenz ganz schlecht aus. Bei den Erhebungen des statistischen Bundesamtes werde Monatseinkommen von über 18.000 € gar nicht erst in die Statistik aufgenommen, da solche Haushalte an den freiwilligen Erhebungen gewöhnlich nicht teilnehmen. Die Einkommen und Vermögen der „oberen“ 0,3 % der Haushalte sind mittlerweile jedoch so gewaltig, dass sie die Berechnung des Durchschnitts entscheidend beeinflussen.
»Einige besonders Vermögende ziehen den Schnitt stark nach oben. Wir kennen das schon«, folgert Hoyer. Je ungleicher die Vermögen verteilt sind, desto größer ist die Illusion einer wohlhabenden Bevölkerung.Der Beitrag ist durchaus lesenswert, da er dem kritischen Leser aufzeigt, wie man mit Zahlen manipulieren kann. Es fehlt leider ein deutlicher Hinweis darauf, dass jene, die ohne Vermögen leben und arbeiten dafür zahlen, dass die großen Vermögen immer größer werden. Aber das war auch nicht die Intention des Autors.
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Klaus Willemsen, 24.06.2020
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