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Crash-Kurs | Teil 2

Guthaben gleich Schulden

Jedes Guthaben, das jemand besitzt, bedeutet Schulden für andere. Und so wie die Guthaben der einen durch Zinsen wachsen, so müssen in gleichem Maße die Schulden der anderen wachsen.

Tabelle: Vermögen / Schulden / Zinsen in Deutschland bis zum Ausbruch der Finanzkrise 2008 – in Mrd. EUR
 195019701991 2008Anstieg

Geldvermögen

30

458

3.267

7.334

x 242

Geldschulden

34

433

3.082

6.900

x 203

Staatsschulden

10

63

580

1.727

x 164

Zinsaufwendungen

1,3

18

155

 441

x 344

Bruttoinlandsprodukt (BIP) zum Vergleich

50

361

1.535

2.562

x 50

Wer die Zinsen zahlt? Du!

Natürlich zahlen zunächst jene die Zinsen, die Schulden haben. Aber: Wenn du keine Schulden hast, so heißt das nicht, dass du keine Zinsen zahlst.

• Wohnst du zur Miete? Also zahlst du Mietzins.

• Kaufst du ab und zu etwas ein? Also zahlst du die Zinsen, die die verschuldeten Unternehmen, die diese Produkte hergestellt haben, in ihrer Preiskalkulation eingerechnet haben.

• Zahlst du Steuern? Also zahlst du Zinsen. 2008, dem letzten Jahr mit „normalen“ Zinsen, wurden ca. 69 Mrd. Euro, das sind 11,8 % der gesamten Steuereinnahmen, für Zinsen auf Schulden der öffentlichen Haushalte Deutschlands ausgegeben.

Auch die „Griechenland-Rettung“, eigentlich eine Bankenrettung, verschlang von 2010 bis 2016 gut 248 Mrd. Euro , davon ein Großteil aus dem deutschen Staatshaushalt.

Und Guthaben und Schulden wachsen weiter ...