Gibt es bei der Commerzbank bald Geldspeicher wie bei Dagobert Duck?

Mit dieser Bildunterschrift zu Onkel Dagobert in seinem Goldspeicher verdeutlicht die Printausgabe der Rheinischen Post eine Ankündigung aus der Chefetage der Commerzbank. Anstatt Bargeld seiner Bestimmung entsprechend zum Kaufen und Verkaufen zu verwenden, droht eine große deutsche Bank, es vermehrt in Tresore wegzusperren.

<link http: www.faz.net aktuell wirtschaft deutschlands-groesste-banken-legen-sich-mit-der-ezb-an-14276668.html _blank>»Die beiden größten deutschen Banken wehren sich gegen die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Die Commerzbank prüft, wo sie künftig ihre Liquidität lässt, um Strafzinsen der EZB auf Einlagen zu vermeiden«, schreibt FAZ.net. Das Handelsblatt erläutert dazu: <link http: www.handelsblatt.com unternehmen banken-versicherungen commerzbank-bargeld-soll-in-den-tresor-statt-zur-ezb- _blank external-link-new-window>»Banken, die überschüssiges Geld über Nacht bei der EZB parken, müssen dafür Strafzinsen zahlen. Die Commerzbank erwägt deshalb, Scheine und Münzen in bar zu horten«. Am deutlichsten bringt die Rheinische Post die scheinbar paradoxe Entwicklung am Geldmarkt mit ihrer Schlagzeile auf den Punkt: <link http: www.rp-online.de wirtschaft commerzbank-will-bargeld-bunkern-aid-1.6034427 _blank external-link-new-window>»Commerzbank will Bargeld bunkern«.  

Seit Jahren bemüht sich die Notenbank, den stetig träger werdenden Geldkreislauf in Schwung zu bringen und die Hortung immer größerer Geldbestände durch das Ausweiten der herausgegebenen Geldmenge zu kompensieren. Mit immer geringer werdendem Erfolg. Anstatt jedoch die Ursache der Geldhortung zu beseitigen, beharrt die Zentralbank (EZB) auf ihrer wirkungslosen Methode und weitet unablässig die Geldmenge aus.  

Einzig bei den Zinssätzen für überschüssige Einlagen der Geschäftsbanken hat sie einen Schritt in die richtige Richtung gewagt. Das Horten auf EZB-Konten kostet die Geschäftsbanken derzeit 0,4 % im Jahr. Damit diese Maßnahme Wirksamkeit entfalten kann, sind jedoch weitere Schritte notwendig. So muss sichergestellt werden, dass die Banken nicht auf diesen Kosten sitzen bleiben. Kosten als Lenkungsinstrument können nur wirken, wenn sie an die Verursacher weitergegeben werden. Ferner muss das Ausweichen in große Bargeldbestände ausgeschlossen werden. In der Fachsprache heißt dies, den Zero Lower Bound zu durchbrechen. Und damit muss auch sichergestellt werden, dass Hortungskosten in Form von Geldgebühren den marktwirtschaftlichen Bedürfnissen entsprechend flexibel angepasst werden können.

Sicherlich ist es schwer hinnehmbar, dass eine Bank, die mit vielen Milliarden Euro an Steuergeldern gerettet werden musste, versucht, die monetären Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft zu durchkreuzen. Anstatt jedoch wieder auf die bösen Banker zu schauen und zu schimpfen, ist es an der Zeit, die Ursachen dieses Paradoxons zu beseitigen. Es geht darum, die Währung so zu verbessern, dass sie auch <link http: www.inwo.de ziel-erreicht-und-grund-zum-jubeln _top>bei Wachstumsraten nahe null und entsprechend geringen Kapitalrenditen optimal funktioniert. Wir brauchen eine <link http: www.geldreform.eu stabile-waehrung-durch-haltegebuehr-auf-geld _top>„Stabile Währung durch Haltegebühr auf Geld“.

Klaus Willemsen, 10.06.2016  

Verwendete Quellen:

www.rp-online.de/wirtschaft/commerzbank-will-bargeld-bunkern-aid-1.6034427

www.faz.net/aktuell/wirtschaft/deutschlands-groesste-banken-legen-sich-mit-der-ezb-an-14276668.html

www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/commerzbank-bargeld-soll-in-den-tresor-statt-zur-ezb-/13706110.html

www.inwo.de/ziel-erreicht-und-grund-zum-jubeln/

www.geldreform.eu/stabile-waehrung-durch-haltegebuehr-auf-geld/