FAIRCONOMY-Newsletter 94
* Neue Texte von allen INWO-Vorständen
* Sebastian Klein und sein Buch "Toxisch Reich"
* 1.000.000.000.000 € neue Schulden (= Sondervermögen)
1. Aktuelles
Von Felix Fuders gibt es einen neuen Artikel in der Gastwirtschaft der FR: Geld entsteht durch Schuld: Wie das Theater im Oval Office unseren Politikern nutzt
Im Fairconomy-Blog sind neue Beiträge unter anderem von Bastian Kranz und Matthias Klimpel erschienen.
In ZfSÖ Online wurde der Beitrag Süßes Gift: Zur Rückverteilung von Bodenrenten von Dirk Löhr und Norbert Olah veröffentlicht.
2. Termine
1.5. - 3.5.2025, Hannover: Die INWO präsentiert sich auf dem Markt der Möglichkeiten beim Evangelischen Kirchentag.
Wer die INWO persönlich kennenlernen und unterstützen möchte, für den ist dies eine gute Gelegenheit!
15.5., 19 Uhr, im Netz: im letzten Fairconomy-Newsletter hatten wir ausführlich auf Martyna Linertas Buchvorstellung von „Unverdiente Ungleichheit“ im Rahmen der „Tax the Rich“-Tour geworben. Nun gibt es die Möglichkeit, sie in einer Live-Übertragung der Rosa-Luxemburg-Stiftung zu sehen. Eine Aufzeichung wird sicher auch später noch zur Verfügung stehen.
23.5. - 25.5.2025, Wuppertal: INWO-Mitgliederversammlung in der Silvio-Gesell-Tagungsstätte.
27.6. - 28.6.2025, Berlin: Geldsymposium 2025 von „Geld der Zukunft“, unter anderem mit Christian Gelleri.
10.10. - 12.10.2025, Wuppertal: 69. Fairconomy-Herbsttagung in der Silvio-Gesell-Tagungsstätte
Irrtümer und Änderungen vorbehalten.
3. Film- und Buchtipps

Sebastian Klein: Toxisch Reich / Warum extremer Reichtum unsere Demokratie gefährdet
Oekom-Verlag, 2025, 208 Seiten. ISBN: 978-3-98726-138-1
Sebastian Klein weiß, was es heißt, reich zu sein: Der Mitgründer von Blinkist war einmal Multimillionär - und hat dann 90 Prozent seines Vermögens abgegeben. Er ist überzeugt, dass extremer Reichtum unserer Gesellschaft schadet, denn große Vermögen in den Händen einzelner sind undemokratisch, sie befeuern den Klimawandel und spalten die Gesellschaft.
4. Interessantes aus Netz und Medien
Kulturzeit (3sat, Video von knapp 8 min) vom 31.01.: Warum Superreiche die Demokratie gefährden. „Der Autor Sebastian Klein stellt in seinem Buch „Toxisch reich“ fest, dass extremer Reichtum und Demokratie nicht zusammen existieren können“.
Die Bürgerbewegung Finanzwende hat mit Sebastian Klein (s.o.) ein „Webinar“ zu seinem Buch veranstaltet und stellt die gut einstündige Aufzeichnung davon (vom 5.2.25) als Video zur Verfügung.

In Eine Billion neue Schulden: Wie sollen wir das zurückzahlen? stellt die Berliner Morgenpost (am 19.3.) unter Rückgriff auf einen Banken-Volkswirt die konventionelle Betrachtung der neuen Rekordschulden für Rüstung und Infrastruktur dar: „Wenn die Ausgaben sinnvoll getätigt werden und damit auch die deutsche Wirtschaft wieder wettbewerbsfähiger wird, sind es sinnvolle Ausgaben. Eine leistungsstarke Wirtschaft kann auch höhere Schulden verkraften.“
Eben die wirtschaftliche Sinnhaftigkeit der neuen Schulden zweifelt der Nachdenkseiten-Chefredakteur Jens Berger allerdings stark an, in Vom „Green New Deal“ zum „olivgrünen Wirtschaftswunder“ – der Irrsinn regiert (27.3.): „Wenn der Staat nun also einen kreditfinanzierten Rüstungswettlauf startet, wird der volkswirtschaftliche Nutzen daraus nicht nur nicht vorhanden, sondern sogar negativ sein.“
Der Bundesgerichtshof hat in einem Urteil zu Negativzinsen (Tagesschau, 4.2.) schön zwischen Giro- und Sparkonten unterschieden. Wärend erstere dazu dienten, schnell über das Geld zu verfügen, seien letztere zum Aufbau von Vermögen gedacht. Bei ersteren bleiben Negativzinsen erlaubt, bei letzteren stünden sie dem Zweck entgegen.
Wer das Prinzip der CO2-Besteuerung noch nicht kennt oder es nochmal im relativ aktuellen Video dargestellt sehen will, für den hat MSN vor neun Monaten ein gut achtminütiges Erklär-Video der Deutschen Welle dazu veröffentlicht: CO2 Steuer als Klimaretter?. In deutlich größerer Tiefe hat das Seminar für Freiheitliche Ordnung das Thema schon 2002 besprochen, mit Fritz Andres' Text „Ökonomische Wirkungen einer Einführung von Zertifikaten oder Abgaben auf die Förderung fossiler Brennstoffe und die Emission von CO2“ in Fragen der Freiheit 261 (PDF, 3,4 MByte).
5. Worte... zum Schluss
„Krieg ist eine Konsequenz unserer Wirtschaftslogik, die immer neue Schulden, immer größere Profite und immer rücksichtslosere Ausplünderung verlangt.“
Beate Bockting in Ukraine-Konflikt: 100 Milliarden für den Krieg – Wie das Geld besser investiert wäre, in der Gastwirtschaft der Frankfurter Rundschau (2022)
Mit freundlichen Grüßen
Vlado Plaga und Mitstreiter