taz: Modellprojekt auf Tahiti mit Geldreform

Die überregionale Tageszeitung (taz) hat ein Interview mit Roti Make und Eric Bihl vom Equilibrismus e. V. veröffentlicht. Darin beschreiben die beiden Initiatoren aus Französisch Polynesien und Deutschland ein weltweit einzigartiges Projekt inklusive Geld- und Bodenreform.

Bihl berichtet von der aktuellen Situation in Französisch Polynesien, wo das Modellprojekt entstehen soll. Frankreich bezahle jährlich 1,5 Milliarden Euro für 270.000 Einwohner auf 118 Inseln. Jetzt sei mit dem Tourismus auch noch der wichtigste Wirtschaftszweit eingebrochen und zahlreiche Meeresgebiete seien überfischt. Viele Gründe für ein nachhaltiges Konzept, das Perspektiven aufzeigt:

"Das Projekt könnte auf dem 26 Hektar großen brachliegenden Gebiet eines früheren Club Med starten. Es gehört Tahitianern, ist sehr schön, sehr fruchtbar - die letzte von vier Verfilmungen der 'Bounty' wurde hier gedreht. Wir wollen dort zeigen, dass im Bereich Energie, Bekleidung, Behausung, Ernährung und Verkehr alles im vollständigen Einklang mit der Natur organisierbar ist. Das Gebiet soll eine Art Schaufenster werden, ein Präzedenzfall, der der Welt zeigt: Seht, es ist möglich!"

Den Anfang dazu sollen 50 internationale und 50 polynesische Studenten machen, die von Universitäten und anderen Fachleuten aus der ganzen Welt unterstützt werden. Eines der wesentlichen Elemente dabei ist eine Geldreform im kleinen Rahmen, ganz ähnlich der im österreichischen Wörgl, so Bihl:

"Wir würden ein Regiogeld einführen, das man später auf ganz Polynesien ausdehnen könnte. Geld, dessen Wert schrumpft, wenn es nicht umläuft. Damit vermeidet man Geldhortung und Zinsen."

Die Geschichte des "Wunders von Wörgl" wird in einem Hörspiel des Bayerischen Rundfunks erzählt, das bei der INWO zu haben ist; ebenso wie der Roman "Das Tahiti-Projekt".